Christina Holmes in der 50. JUBILÄUMS-Serie LICHTblicke

Marianne Hengl und Christina Holmes

LICHTblicke – Ein Gespräch über Selbstbestimmung, Würde und Teilhabe.

In der 50. Ausgabe der Serie LICHTblicke, aufgezeichnet in den Swarovski Kristallwelten, spricht Marianne Hengl mit Christina Holmes über ein Thema, das für viele Menschen mit Behinderungen tägliche Realität ist – und für viele andere oft selbstverständlich bleibt: ein Selbstbestimmtes Leben.

Christina Holmes macht eindrucksvoll deutlich, dass Selbstbestimmung dort beginnt, wo Menschen ohne Behinderung kaum je darüber nachdenken – beim Gang zur Toilette, beim Arbeiten, Lernen oder bei alltäglichen Handgriffen. Was für viele selbstverständlich ist, bedeutet für Menschen mit Behinderungen Planung, Organisation und häufig auch den Kampf um Unterstützung. Persönliche Assistenz ist dabei kein „Extra“, sondern eine zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, Selbstständigkeit und Würde.

Offen spricht Christina über ihre Erkrankung, die spinale Muskelatrophie (SMA), über medizinische Fortschritte sowie über lebensnotwendige, jedoch extrem kostenintensive Therapien. Sie thematisiert die Unsicherheit, ob Behandlungen langfristig fortgeführt werden können. Um diesen Ungleichheiten entgegenzuwirken, gründete sie die Patientenorganisation SMA Österreich – mit dem klaren Ziel, allen Betroffenen einen gerechten Zugang zu notwendigen Therapien zu ermöglichen, unabhängig davon, wer am lautesten gehört wird.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs ist Bildung und Inklusion. Christina Holmes schildert ihren persönlichen Bildungsweg zwischen Integrationsklasse, Mobbing und gelungener Inklusion. Ihre Erfahrungen zeigen eindrucksvoll, wie wichtig Aufklärung, Sensibilisierung und gemeinsames Lernen sind – und dass inklusive Bildung allen zugutekommt, nicht nur Menschen mit Behinderungen.

Auch im abgeschlossenen Studium Wirtschaft und Recht sowie im Berufsleben begegnet Christina Holmes immer wieder struktureller Diskriminierung. Sie kritisiert fehlende Rechtsansprüche, das gegenseitige Abschieben von Verantwortung zwischen Behörden und eine Gesellschaft, die Leistung zu oft über Menschlichkeit stellt. Gleichzeitig betont sie: Menschen mit Behinderungen sind kein Kostenfaktor, sondern ein wertvoller Teil von Wirtschaft, Gesellschaft und Zukunft – wenn die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Sehr eindrücklich beschreibt Christina auch ihren Alltag. Persönliche Assistenz begleitet sie vom Aufstehen bis zum Zubettgehen – beim Anziehen, bei der Körperpflege, beim Studium und im Beruf, beim Essen, im Haushalt und beim Kochen. Es sind viele kleine Handgriffe, die Großes ermöglichen: Selbstbestimmung, Teilhabe und ein ganz normales Leben.

Diese Jubiläumsausgabe von LICHTblicke macht deutlich:
Selbstbestimmung ist kein Privileg – sie ist ein Menschenrecht.