Barbara Stöckl trifft Matthias Lanzinger und Hans Kammerlander beim 25. Gipfel-Sieg von RollOn Austria im Liftmuseum des Hotels Jungbrunn, in Tannheim-Tirol
Matthias Lanzinger: "Ein wichtiger Gipfel-Sieg nach meinem Unfall war, dass ich meinen Stumpf annehme, probierte ihn anzufassen. Plötzlich ist das Bein ganz leicht und nicht mehr schwer, wie man es gewohnt ist. Und wenn man dann plötzlich unter dem Knie ins Leere durchgreift, wo vom Kopf her noch etwas da sein sollte …"
Hans Kammerlander: "Den Gedanken bezüglich einer Behinderung habe ich mir auch oft gemacht, sogar öfter als den Gedanken über den Tod. Ich hab mir einmal stark den Fuß erfroren und da war ich ein Jahr lang komplett außer Gefecht."
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Hans Kammerlander: aufgewachsen auf einem Bergbauernhof in Ahornach in Südtirol verlor bereits mit 10 Jahren seine Mutter. Mit 8 Jahren besteigt er seinen ersten Berg, der Beginn einer großen Bergsteigerkarriere: er bezwang im Jahr 1983 seinen ersten Achttausender an der Seite von Reinhold Messner, den Cho Oyu. Er bestieg als erster die zweithöchsten Gipfel aller sieben Kontinente, 1996 wagte Hans die erste Skiabfahrt vom Mount Everest. Er macht 50 Erstbesteigungen und 60 Alleinbegehungen. Doch den Höhepunkten folgten auch schwere Tragödien, wie der Absturz seines Kletterpartners Lois Brugger (2006), den Verlust seiner Freunde Großrubatscher und Mutschlechner auf dem 8.163 m hohen Manaslu, wofür er sich heute noch die Schuld gibt. 2013 verursachte er alkoholisiert einen schweren Unfall, ein 21jähriger stirbt. Im Dezember startet sein Kinofilm „Manaslu – Berg der Seelen“ über sein Leben. Seit 2002 engagiert er sich für die Nepalhilfe. Er ist Autor von 7 Büchern.
Matthias Lanzinger
ehemaliger, erfolgreicher österreichischer Skirennläufer stürzte beim Super-G in Kvitfjell, Norwegen, am 2. März 2008 so schwer, dass ihm der linke Unterschenkel amputiert werden musste. „Es war ein ungewohnter Anblick, als ich aus dem Tiefschlaf erwacht bin. Ich habe aber gleich das Positive gesehen. Für mich war es in dem Augenblick sogar eine Erleichterung, weil ich mir anfangs dachte, ich sei querschnittsgelähmt, da ich meine Beine nicht spürte. Natürlich wusste ich auch, dass mein Leben wie es bisher war, vorbei ist.“ Matthias wurde 2008 mit dem Skieur d’Or (Serge Lang Trophy) und dem Special Award bei der Wahl zu Österreichs Sportler des Jahres ausgezeichnet und gewann im paralympischen Sport insgesamt 9 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Paralympics. Die meiste Kraft nach seinem Unfall gaben ihm seine Familie. Noch schmerzvoller wie der eigene Unfall war der Tod seines Vaters, denn er ist/bleibt für Matthias das größte Vorbild.
Wir danken dem Tourismusverband Tannheimer Tal, den Tannheimer Bergbahnen und der Sonnenbergbahn in Grän für das zustandekommen dieser Jubiläumssendung.