Lukas Müller trifft Harry Prünster im Rehabilitationszentrum Bad Häring
Barbara Stöckl & Marianne Hengl freuen sich auf den 35. ORF III Gipfel-Sieg von RollOn Austria.
Lukas Müller: "Als ich aufgeschlagen bin und versucht habe mich auf den Bauch zu drehen war mit klar es ist eine Querschnittlähmung – das musste mir niemand sagen. Für mich war Lachen Teil der Verarbeitung. Nach dem Aufwachen hat mich der Arzt gefragt bis wohin ich spüre und ich meinte bis in den Bauch. Er meinte es kann sein, dass die Lähmung innerhalb von 48 Stunden noch steigen kann. „Wenn sie über meinen Kopf steigt, haben wir beiden ein Problem“ war meine Antwort. Da mussten wir beide lachen.
Harry Prünster: "Heilung ist ein Zustand, der einem selbst gut tut. Man muss lernen mit dem umzugehen was das Schicksal einem auferlegt hat. Dann muss ich die Dinge anders zu Ende denken, dann kann ich auch wieder glücklich werden."
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Lukas Müller war ein "Adler-Juwel", holte drei Mal WM-Gold bei den Junioren, flog in Planica 214 Meter weit – dann änderte ein Sturz sein Leben. Als Vorspringer beim Skifliegen am Kulm schlug er 2019 mit 120 km/h aus sieben Metern Höhe auf. Seither sitzt er inkomplett querschnittgelähmt im Rollstuhl. "Ich bin froh über jeden Schritt, den ich machen kann. Aber ich sitze noch immer 99 Prozent des Tages im Rollstuhl". Wie sich Schritte für ihn anfühlen? "Es ist, wie wenn du eine 380-Kilovolt-Leitung an ein Kopfhörerkabel anschließt.“
Bremsen lässt sich der 29-jährige Kärntner nicht. Er startete eine Ausbildung zum Skisprung-Trainer, surft am Wakeboard, arbeitet als Vermögensberater – und raste am Red-Bull-Ring im 350-PS-Porsche über die Formel-1-Rennstrecke.
"In seinem Alltag ist der Sturz am Kulm stets präsent: "Es war alles wie in Zeitlupe. Du fliegst durch die Luft, wartest auf den Aufprall. Ich dachte: 'Warum dauert das so lange?' Seit dem Einschlag habe ich ein anderes Leben. Aber ich merke jeden Tag, was ich trotzdem noch alles machen kann."
Harry Prünster: Ob ORF Moderator, Gaudimax, Witzekönig oder Botschafter der guten Laune – Harry Prünster steht für Lachen, wird auch immer wieder gebeten doch einen Witz zu erzählen. Nur bitte nicht zu Hause, denn seine Ehefrau Renate mag das so gar nicht.
Ihm selbst war aber nicht immer zum Lachen zumute, eine schwere Kindheit prägte ihn sehr. „Ich glaube, wenn man eine harte Jugend hat, dann lernt man Dankbarkeit, weil man merkt, es ist nichts selbstverständlich und man lernt Demut. Zuflucht fand er damals in einem nahe gelegenen Kloster, besonders zwei der Mönche nahmen sich seiner an. „Die haben mich, glaube ich auch ins Herz geschlossen und ich habe mit denen ganz tolle, positive Erfahrungen gemacht. Der eine war ein Sportler, der andere war ein Künstler durch und durch und die beiden haben mich in einer gewissen Weise geprägt. Ich habe von ihnen auch sehr viel gelernt“, erzählt er.
„Wenn ich heute zurückschaue und den jungen Harry vor mir sehe, würde ich ihm empfehlen: Lass den Kopf nicht hängen. Man muss auf das bauen, was einem das Leben so schenkt und man muss versuchen, das Beste daraus zu machen.“