Andrea Fürstaller trifft Alexander Huber beim 38. Gipfel-Sieg von RollOn Austria in Maria Alm
Barbara Stöckl & Marianne Hengl freuen sich auf die Ausstrahlung der 38. RollOn/ORF III Fernsehserie Gipfel-Sieg.
Durch Klicken des "Abspielen"-Buttons wird das Video von YouTube eingebettet. Es könnten personenbezogene Daten an YouTube gesendet und Cookies durch den Anbieter gesetzt werden. Datenschutzerklärung von YouTube bzw. GoogleAuf YouTube anschauen
Sie machen diese 38. Fernsehserie möglich: Der Tourismusverband Hochkönig und die Familie Eder aus Maria Alm.
Andrea Fürstaller. Es ist ein ganz normaler Herbsttag, als sie 2018 auf dem Bergbauernhof ihrer Eltern (im Pinzgauer Taxenbach ), gemeinsam mit ihrem Freund in einen Motorkarren einsteigt. Als die beiden einen Steilhang hinab fahren, gerät das Heck plötzlich außer Kontrolle, der Motorkarren überschlägt sich immer und immer wieder. „Ich erinnere mich an die Geräusche und die Schreie meines Freundes. Mit Händen und Füßen habe ich versucht, mich in die Kabine zu spreizen“, sagt Andrea. „Dann war es plötzlich finster.“ 70 Meter weit stürzen die beiden an diesem Tag ab.
Tage später wird Andrea im Krankenhaus aus dem Tiefschlaf geholt. Fünf OPs an ihrem linken Bein, das unter der Motorkarren-Kabine eingeklemmt wurde, hat sie da schon hinter sich. Jetzt können die Ärzte nichts mehr tun. Außer amputieren. „Da bricht eine Welt zusammen“, sagt Andrea. „Das Schräge ist: Ich hab‘ es immer so genossen, zwei gesunde Beine zu haben, die mich überall hintragen, wo ich hinmöchte. Und plötzlich steht man dann vor diesem Aus.“
Seit ihrer Kindheit hatte sie am elterlichen Hof tatkräftig mitgeholfen. Die Arbeit mit den Tieren war ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Sie hatte als Sennerin gearbeitet und den Sommer über Kühe gehütet. Und plötzlich ging das alles nicht mehr: „Der Unfall änderte mein Leben von Grund auf.“
Alexander Huber ist Vater von drei Kindern, Landwirt, studierter Physiker und ist einer der besten Kletterer der Welt. Mit seiner Familie lebt er auf einem alten Bauernhof hinter den „Bamstoa“ über Hallein auf der Bayerischen Seite.
Er ist ein Grenzgänger auch im wörtlichen Sinne. Obwohl die deutsch-österreichische Grenze direkt über seine Wiese verläuft, musste auch er sich in der Corona-Zeit an die Grenzschließung halten. Eine der ersten Klettertouren nach dem Lockdown führte ihn gemeinsam mit seinem Bruder Thomas auf den Untersberg. Gemeinsam bilden sie das legendäre Kletterduo „Die Huberbuam“.
Erster Viertausender mit elf Jahren. Die Liebe zu den Bergen und die Lust auf das Abenteuer hat Alexander Huber schon sehr früh entwickelt. Ausschlaggebend dafür war sein Vater. Mit elf Jahren bestieg Alexander gemeinsam mit ihm und seinem Bruder den ersten Viertausender. In der Rückschau war das für ihn eine Initalzündung, die sein weiteres Leben bestimmen sollte.
Alexander Huber hätte auch eine Karriere als Wissenschafter machen können. Er studierte in München Physik. Schlußendlich entschied er sich aber doch für eine Karriere als Berufsbergsteiger. Die Angst dein Freund. Über die Angst in den Bergen vor allem aber auch über eine Angststörung die ihn in seinem ganz normalen Alltag plötzlich überfiel, schreibt Alexander Huber in seinem aktuellen Buch. Er skizziert, warum die Angst ein wichtiger Begleiter ist, aber auch wie irrationale Ängste zustande kommen.
Wie er die Panikattacken wieder in Griff bekam erzählt er Barbara Stöckl beim 38. Gipfel-Sieg in Maria Alm.
Marianne Hengl, Obfrau von RollOn Austria ist Initiatorin der ORF III Fernsehserie „Gipfel-Sieg: Der Wille versetzt Berge“. Wir stellen in menschlich starken Portraits jeweils zwei Menschen „auf Augenhöhe“ vor, die auf unterschiedlichste Weise schwere und ehrgeizige Lebensabschnitte zu einem persönlichen „Gipfel-Sieg“ gemacht haben. Für einen schwer behinderten Menschen mag ein „Gipfel-Sieg“ bedeuten, wenn man nach 3 Jahren selbständig und ohne fremde Hilfe aus der Badewanne steigen kann; mit einer verkrümmten Hand nach monatelangem Üben plötzlich ein Wort schreibt - all dies sind „Gipfel-Siege“, die meistens im Stillen gefeiert werden.
Ganz im Gegensatz dazu stehen die „Gipfel-Siege“ prominenter und bekannter Persönlichkeiten voll und ganz im Blickpunkt der Öffentlichkeit, seien es sportliche, kulturelle, mediale oder andere Höchstleistungen. Nur zu leicht gerät in Vergessenheit, dass auch auf dem Weg dieser Menschen viele Tränen, Schweiß und Hürden liegen.