Ein sichtbares Zeichen am Leutbühl in Bregenz
Vorarlbergs LR Martina Rüscher übernimmt Patenschaft für das „Denkmal für das behinderte Leben“.
Bregenz (VLK) – Als Zeichen dafür, dass Menschen mit Behinderungen ein selbstverständlicher und wertvoller Teil der Gesellschaft sind, gibt es seit Mai 2019 das erste „Denkmal für das behinderte Leben“. Der Engel mit dem gebrochenen Flügel wird von tausenden Lichtern erleuchtet und soll ein Zeichen dafür sein, dass behinderte Menschen genauso kostbar wie alle anderen Menschen sind. Gestern Abend, 3. November, übernahm Landesrätin Martina Rüscher im Rahmen eines feierlichen Aktes am Leutbühl in Bregenz die Patenschaft für das Denkmal: „Ich freue mich, dieses Denkmal als eine der PatInnen einige Zeit begleiten zu dürfen. So wie diese Engelsstatue mit nur einem Flügel hier mitten unter uns leuchtet, ist sie auch ein Symbol für die Unvollständigkeit von uns allen. Alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Eigenschaften, sollen in Vorarlberg in Würde leben, gleichberechtigt teilhaben und sich in unsere Gesellschaft einbringen können.“
Die Idee hinter der Engelsstatue, die vom Verein RollOn Austria initiiert wurde, ist es, möglichst viele Menschen auf den Wert eines Lebens mit Behinderung aufmerksam zu machen und die wichtige Botschaft zu verbreiten, dass jedes Leben lebenswert ist. „Kein Mensch ist perfekt, jeder ist anders. Auch behinderte Menschen kann man erst kennenlernen, wenn man ihnen mit Wertschätzung, die jeder Mensch verdient, unvoreingenommen begegnet. Jeder hat seine persönliche Lebensgeschichte mit Höhen und Tiefen und muss seinen Weg finden, auch wenn dieser oft mühsam und steinig ist“, sagt RollOn-Obfrau und Initiatorin Marianne Hengl.
Das Denkmal wurde am 5. Juni 2019 im Rahmen einer Generalaudienz von Papst Franziskus gesegnet und erstrahlt derzeit am Leutbühl in Bregenz.
„Es freut mich, dass der Engel in Bregenz Station macht. Wir als Stadt leben die Vielfalt und setzen uns für die Menschen mit Behinderung ein. Wir sind alle Teil einer großen Gemeinschaft und die unterschiedlichen Lebensgeschichten sind eine Bereicherung für unser Zusammenleben“, sagt Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch. Das Denkmal soll zum Nach- und Umdenken anregen, damit Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben führen können und gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen selbstverständlich ist. Rüscher betont: „Unser Ziel muss es sein, allen Menschen Eigenständigkeit und Leistungsfähigkeit zuzugestehen. Denn jeder und jede Einzelne, egal welchen Hintergrund er oder sie mitbringt oder welchen Unterstützungsbedarf jemand hat, ist eine Bereicherung für die Gemeinschaft. Vielfalt ist eine Stärke Vorarlbergs, sie erfordert Toleranz, Empathie und den Willen aller, sich für das Miteinander in der Gesellschaft einzubringen.“
Projekt mit Entstehungsgeschichte des Denkmals.
RollOn Austria hat sich zum Ziel gesetzt, die Anliegen und Interessen von Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung zu vertreten und stellt die Würde der Menschen in den Mittelpunkt. Das 2,30 Meter hohe „Lichtdenkmal“ wurde von Marianne Hengl initiiert und von der Firma MK Illumination gestiftet. Die Lichtskultpur soll laut Marie Mark, Geschäftsführerin des Unternehmens MK Illumination Handels GmbH, Hoffnung und Zuversicht spenden und ein starkes Zeichen für Toleranz und Mitmenschlichkeit setzen.