Standing Ovation des ergriffenen Premierenpublikums bestätigten diese Meinung

Marianne Hengl und Jakob Schnaiter

Gänsehautmomente die man nie vergisst. Ein unvergessliches Treffen mit Jakob Schnaiter als Schauspieler bei der sensationellen Premiere "Schlafes Bruder" der Schlossbergspiele Rattenberg.

Danke für Jakob von Christine Sollerer-Schnaiter

Wenn ich Jakob anschaue, wie er Musik hört und erlebt, dann sehe ich einen Opernsänger, einen begnadeten Dirigenten – dann IST er Musik. Ich sehe, was in seinem Kopf vorgeht, wie es arbeitet in ihm – es kommt nur nicht nach außen.

Wenn ich Jakob anschaue, wie er seinen Brüdern beim Fußballspielen zuschaut, dann sehe ich einen Fußballspieler, der über das Feld fegt und den Ball ins Tor hechtet. Dass er nur mühsam gehen kann, spielt keine Rolle. Seine Mimik ist pures Leben.

Wenn ich Jakob anschaue, wie er seine Nichten und Neffen beim Herumtoben beobachtet und ihr Geplapper nicht versteht, dann sehe ich einen Menschen, der einfach glücklich ist, liebevolle, fröhliche Menschen um sich zu haben.

In meiner Diplomarbeit “Im Geist der Beziehung” ist eines der wichtigsten Kapitel die Ausarbeitung der Gegebenheit nach Martin Buber, dass ALLE Menschen am Werden der Welt mitwirken und damit zum Sinn des Lebens beitragen. Theoretisch würden dem wahrscheinlich heute die meisten Leute zustimmen. In der gelebten Praxis schon weniger. Die Sprache und die Haltung sind vielfach von Angst und somit oft von Ablehnung bestimmt.

Kinder haben selten Angst. Sie sind neugierig, und wenn sie von den Eltern nicht gehindert werden, fragen sie: “Warum hat er einen großen Kopf”? “Warum geht er so schief”? „Warum hat er den Mund offen?“ Dann kann man darüber reden und es ist kein Problem mehr.

Sich mit einem behinderten Kind den anderen zuzumuten, war für mich nicht immer leicht und ein Lernprozess, in dem mich mein Mann und die beiden Brüder mit viel Selbstverständlichkeit unterstützt haben. Auch unsere Freunde haben Jakob in vielem miteinbezogen und tun es weiterhin. Dafür bin ich dankbar. Am meisten dankbar aber bin ich Jakob. Er ist mein Lehrmeister an Offenheit, Fröhlichkeit, Langsamkeit und bedingungsloser Liebe. Auch wenn das Leben mit ihm vielen Einschränkungen und Mühseligkeiten unterliegt, ist es ein unschätzbarer Reichtum.

“Es ist normal, verschieden zu sein” (Richard Weizsäcker)

© Christine Sollerer-Schnaiter 2021-06-28

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