Wann ist das Leben schön?

Muss ein Mensch perfekt sein, um ein gutes Leben zu führen? Muss ein Mensch einen intakten Körper haben um glücklich zu werden? Im Dialog mit 90 Kinder der Volksschule Lenzing (Saalfelden) beantwortete RollOn-Obfrau Marianne Hengl spannende Fragen und Antworten zum Thema Behinderung. Dabei präsentierte sie auch ihr Kinderbuch "Marianne und die roten Zauberstiefel." Bitte klicken.

Dass sie behindert auf die Welt kam, tat ihrer sprühenden Lebensfreude keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie machte wahrlich das Beste daraus. Aufgewachsen ist Marianne auf einen idyllischen Bauernhof im schönen Salzburgerland. Dass sie sich trotz ihrer Behinderung „wie ein bunter schöner Schmetterling“ entfalten konnte, verdankt sie vor allem ihren liebevollen Eltern und dem ganzen Familienclan. Ihre Liebe und das bedingungslose Angenommensein schufen erst den Nährboden damit sich Marianne gut entfalten konnte. Mariannes großer Wille so selbstständig wie nur irgendwie möglich das Leben trotz ihrer Behinderung zu meistern, zeigte sich schon sehr früh. Eine positive Grundeinstellung und viel Lebensfreude halfen ihr dabei. Bis zu ihrem fünften Lebensjahr hatte sie keinen Rollstuhl. Rutschend erkundete sie die Welt um sich herum.

Das Geheimnis der roten Zauberstiefel: Eines Tages regnete es in Weißbach, wo Marianne aufwuchs. Alle ihre Geschwister bekamen rote Gummistiefel, nur sie bekam keine. Die Eltern dachten sich nichts dabei, da sie ja nicht gehen konnte. Marianne aber machte es sehr traurig. Sie hätte auch liebend gerne solche roten Gummstiefel gehabt. Nächsten Tag schenkten ihr die Eltern ebenfalls rote Gummistiefel. Da war die Freude groß und gleichzeitig wurde ihr Ehrgeiz geweckt, es ganz allein in den ersten Stock zu schaffen. Das war ihr größter Traum. So begann ihre außergewöhnliche „Karriere“ als spätere Behindertenaktivistin und Obfrau von RollOn. Wie die Lebensgeschichte von Marianne weitergeht, können Kinder in ihrem Buch weiterlesen. Berührungsängste abbauen.

Mariannes großes Anliegen ist vor allem Kindern und Teenies die Berührungsängste gegenüber behinderten Menschen zu nehmen. Das Leben und den Alltag mit einer Behinderung zu meistern, ist oftmals eine Herausforderung. Da braucht es viel Unterstützung und helfende Hände. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft erleben Menschen mit Behinderung oft nicht die Akzeptanz und Einbindung in die Gemeinschaft, die nötig ist, um ein Leben in Würde zu führen.