Tina Weirather in der 28. ONLINE-Serie LICHTblicke & Wegweiser
Du identifizierst dich dein Athletenleben lang als Athlet. Wenn das wegfällt, ist die Frage, was ist noch übrig? Was macht mich sonst noch aus?
Die ehemalige Skirennläuferin Tina Weirather spricht mit Marianne Hengl in der 28. ONLINE-Serie LICHTblicke & Wegweiser über die Zeit nach ihrem Ausstieg aus dem Spitzensport, über Rückschläge die es manchmal braucht um Dankbar im Leben zu sein und über ihre Erfahrung als UNICEF-Botschafterin, als sie im vergangen Jahr Malawi besuchte. Beim Gespräch am Hahnenkamm in Höfen hat sie Marianne Hengl noch nicht verraten, dass sie bald ein Baby bekommt.
Donnerstag, 16.11.2023
um 18.00 Uhr
jeweils im Livestream über tt.com, rollon.at und über Facebook
Marianne Hengl: „Direkt nach Beendigung deiner Skikarriere bist du in den Lockdown gesaust. Du hattest ein sehr turbulentes Leben und plötzlich kommt man zu sich selber, ganz alleine zu sich als Mensch. Wer ist der Mensch Tina?“
Tina Weirather: „Das ist eine gute Frage. Du identifizierst dich dein Athletenleben lang als Athlet. Wenn das wegfällt, ist die Frage, was ist noch übrig? Was macht mich sonst noch aus? Was ist von mir eigentlich da, was nicht Athletin ist? Was möchte ich in Zukunft vielleicht auch mehr sein? Das war ein spannender Weg, der nach drei Jahren immer noch nicht ganz abgeschlossen ist.“
Marianne Hengl: „Bedankst du dich ab und zu in deinem Leben, dass du es so Gut hast?“
Tina Weirather: „Ja, ganz oft. Das finde ich so wichtig, das ist wahrscheinlich das Wichtigste, was ich gelernt habe. Dankbarkeit. Das habe ich ein wenig gelernt nach den vier Verletzungen hintereinander, wo ich wieder auf den Ski stand und erfolgreich war. Da habe ich das erste Mal wieder einen normalen Skitag so richtig geschätzt und war dankbar für jeden Lauf und jeden Sonnenaufgang am Berg und hab es so genossen. Dankbarkeit ist extrem schwierig zu lernen ohne Rückschläge.“
Marianne Hengl: „Eine wichtige Botschaft, dass es auch die Rückschläge braucht im Leben um gestärkt weiterzugehen“
Tina Weirather: „Man ist eine Raupe Nimmersatt. Man nimmt alles was man hat irgendwann alles selbstverständlich und erst wenn wieder eine Relation kommt ist man wieder dankbar für das was davor war.“
Ergreifend erzählt Tina Weirather, von ihrer Reise als UNICEF-Botschafterin nach Malawi im vergangenen Jahr. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt. Neben dem Elend hat sie Menschen beobachtet, die mit Begeisterung mit einem kleinen selbstgemachten Ball aus Müll Fußball gespielt haben. Dort wurde ihr vor Augen geführt, wie wenig es eigentlich braucht um glücklich zu sein und sie überdenkt seither immer wieder ihr eigenes Konsumverhalten.