ONLINE Gesprächsreihe „LICHTblicke & Wegweiser“: Marianne Hengl im Gespräch mit Christoph Neisen

Mittwoch, 7. April 2021
18.00 Uhr
jeweils im Livestream über www.tt.com und über Facebook

Er sitzt im Rollstuhl und ist ständig auf Hilfe angewiesen. Doch das hat ihn nie davon abgebracht, an seinen Träumen festzuhalten. Seine Mutter hat immer an ihn geglaubt und es war ein schwerer Schlag als sie plötzlich verstarb. Trotz seiner schweren körperlichen Behinderung wollte Christoph eine Partnerin finden und heiraten. Wie das Schicksal so wollte, hat er Melanie kennengelernt und es beginnt die besonders schöne Liebesgeschichte zwischen der Tirolerin und dem Deutschen.

Als "LICHTblick-Pate" dieser 3. Folge engagiert sich die Wiener Städtische Versicherung.

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Das Hinnehmen schwieriger Situationen ist gerade jetzt, in Zeiten von Corona und Lockdowns, herausfordernderes Thema der Menschen. Und deshalb braucht es gerade jetzt positive Impulse und Botschaften, die Mut machen, sind sich die Organisatoren dieser Serie sicher. 

Christoph wird schon mit seiner Körperbehinderung geboren. Die „Spastische Tetraplegie“ bringt mit sich, dass Arme und Beine nicht richtig funktionieren und Betroffene Hilfe aller Art brauchen – angefangen beim Aufstehen, beim Anziehen, der Körperpflege, beim Transfer in den Rollstuhl und bei vielen Verrichtungen des Alltags.

Christoph absolviert in Deutschland nach der Pflichtschule das Fachabitur und die Ausbildung zum Informatikkaufmann. Er hat immer sehr gute Noten und freut sich, dass das ganz ohne Sonderstellung möglich ist, dass er behandelt wird wie alle anderen. Die Eltern sind entsprechend stolz. „Meine Mutter hat mich immer so gefördert, sie hat so an mich geglaubt und immer für mich gekämpft, auch als sie durch ihre Diabetes schon ziemlich krank war“, erzählt Christoph. Wie schlecht es um seine Mutter steht, das erkennt er bis zuletzt nicht. Eines Abends, Christoph ist damals 29 Jahre alt, verabschiedet sie sich nach einer Operation im Krankenhaus von ihm und sagt: „Ich möchte, dass du etwas aus Deinem Leben machst.“ Christoph erkennt in dem Moment nicht, dass die Worte seiner Mutter einen tiefen Grund haben und dass er sie nie mehr wiedersehen wird. Sie stirbt noch in der folgenden Nacht im Krankenhaus. Ein schwerer Schlag für alle, doch der Vater und der Bruder übernehmen die Betreuung von Christoph, sodass er weiter in der Familie leben kann.

Erst Jahre später sollten sich dann die Wege von Christoph und Melanie kreuzen. Dieses Lachen, die strahlenden blauen Augen, die langen, blonden Haare“, teilt uns Christoph mit glücklicher Stimme mit. Es kommt wie im schönsten Roman: Nach einer Zeit der Fernbeziehung beschließen die beiden, zu heiraten. Der sehnlichste Traum von Melanie und Christoph ist trotz ihrer schweren Behinderung Wirklichkeit geworden. Die beiden bewohnen als Ehepaar im Rollstuhl eine gemeinsame Wohnung und werden mittels persönlicher Assistenz unterstützt.
Nur wenig fehlt den beiden, am ehesten ist es die Freiheit, spontan etwas zu unternehmen. Christoph träumt davon, einfach ins Auto zu steigen und nach Italien ans Meer zu fahren. Oder dass sie am Abend kurzentschlossen ausgehen können. Das gibt es für die beiden normalerweise nicht, aber damit haben sie gelernt zu leben.

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Christoph, der mittlerweile bei der Wiener Städtischen Versicherung tätig und dort wegen seines Könnens sehr geschätzt ist liebt sein Leben, obwohl jeder Tag eine große Herausforderung ist.

„Man muss im Leben auch Mut haben, sich auf Chancen, die man bekommt einzulassen. Wenn man einen Traum hat, dann darf man einfach nicht aufgeben und immer wieder gelingt es auch unter schwierigsten Bedingungen schöne Spuren zu hinterlassen.“